Das sowjetische Buran-Raumfahrtprogramm (russ. Буран für Buran – Schneesturm, Betonung auf der zweiten Silbe) begann 1976 am ZAGI als Antwort auf das amerikanische Space Shuttle. Der Name leitet sich aus dem Namen der ersten Raumfähre Buran 1.01 (Schneesturm) ab, wird aber auch für das gesamte sowjetische Raumfährenprogramm verwendet. Das Projekt war das größte und teuerste Einzelprojekt in der sowjetischen Raumfahrt. Es kam aus finanziellen Gründen nur zu einem einzigen unbemannten Einsatz. Zeitweise arbeiteten bis zu 30.000 Menschen an dem Projekt. Die Raumfähre wurde, ebenso wie die für den Start benötigte Trägerrakete Energija, vom OKB-1 Koroljow (Experimental-Konstruktionsbüro-1, heute RKK Energija) und NPO Molnija entwickelt unter Leitung von Walentin Gluschko (Energija, Gesamtprojekt) und Gleb Losino-Losinski (Buran).Der Buran-Orbiter ähnelt äußerlich dem Space Shuttle, weist aber eine Reihe konzeptioneller Unterschiede auf. (Quelle: Wikipedia)

BURAN Konstruktionszeichnung, Technikmuseum Speyer

In einem gut geschriebenem und lesenswertem Artikel über das Buran-Raumfahrtprogram bei ScienceBlogs.de fand ich eine spannende Geschichte woher die Buran kommt, den man in Speyer besichtigen kann. Desweiteren wird in dem Artikel noch etwas zum Scheitern des Programms gesagt. Der Artikel ist wirklich lesenswert.

„…Warum ist also das Buran-Programm so sang- und klanglos untergegangen? Die Antwort lautet wohl wie so oft: weil der Rubel nicht so rollte, wie er sollte.

In Buran-Historien fällt in jedem zweiten Absatz das Wort „Budgetproblem“ — und die russische Raumfahrt befeuert seit Anbeginn den technischen Fortschritt ohne exorbitante Forschungsgelder. Ohne das nötige Kleingeld für aufwändige Testläufe, waren russische Raumprogramme immer schon der hohen Kunst des Machbaren zu verdanken. Viel Pragmatismus und Improvisation, kombiniert mit dem Wagemut des Soviet-Showtalentes…

…Die Strategie „Quick and Dirty“ war oft genug erfolgreicher als die mühseligen (und durchfinanzierten) amerikanischen Versuche. Zum 50. Geburtstag des Sputnik-Satelliten im Herbst 2007 beleuchtete eine Spiegel-Titelgeschichte die russische Raumfahrt unter genau diesem Aspekt:

„Während etwa die US-Ingenieure in aufwendigen Windkanalversuchen herausfanden, dass eine kegelförmige Raumkapsel aerodynamisch am günstigsten wäre, wählten ihre Konkurrenten ohne größere Tests einfach die Kugelform – und sparten so viel Zeit.

Und während die Amerikaner einen Hightech-Raumanzug entwarfen, glich das sowjetische Modell einer altmodischen Taucherausrüstung… Mit dieser pragmatischen Einstellung behielten die Sowjets im kosmischen Hase-und-Igel-Spiel eine ganze Weile die Nase vorn.“…

Quelle: BURAN II: Raumfahrt ohne Rubel | Neurons | ScienceBlogs.de – Wissenschaft, Kultur, Politik.