John C. Dueber war Besitzer einer der grössten Fabriken des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts die Gehäuse für Taschenuhren herstellte. Viele Hersteller von Uhrengehäusen taten sich zusammen und boykottierten die Deuber Fabrik nachdem 1886 ein Kartellgesetz verabschiedet wurde. Deuber hatte enorm wichtige Entscheidungen bezüglich seines Unternehmens zu treffen. Konnte er weitermachen wie bisher und diesen Kampf gewinnen, oder sollte er sich seiner Konkurrenz geschlagen geben? Er entschied sich die Hampden Uhren Fabrik aus Springfield zu übernehmen. Aus diesem Zusammenschull erwuchs die Dueber-Hampden Uhrenfabrik. Fortan wurde beides produziert, Gehäuse und Werke. Die Fabrik wurde 1889 nach Canton, Ohio verlegt. Am Ende dieses ersten Jahres produzierte die Fabrik 600 Uhren am Tag!
Deuber kontrollierte alle Aspekte der Firma von der Herstellung bis zum Verkauf. Die Standard-Uhr wurde aus 57 Einzelteilen zusammengesetzt. Sie benutzten 14 Karat Gold Gehäuse und 17 Juwelen Werke. Deuber starb 1907 und sein Sohn Joseph übernahm, verkaufte die Fabrik allerdings 1925 an Walter Vrettman. Dieser allerdings ging 1927 Pleite und verkaufte die gesamte Fabrik für $325.000 an die Firma Amtorg, einer russischen Firma die Aufkäufe tätigte und Russland ermöglichte während der Kommunistischen Ära trotzdem Im- und Exportgeschäfte abzuwickeln. Im Februar 1930 wurde die gesamte Fabrik nach Russland geschafft. Fast 30 Container voll mit Maschinen und Teilen traten ihre Reise nach Moskau an, um dort die Grundlage für die Schaffung der ersten staatlichen Uhrenfabrik (Russisch: Первый Государственный Часовой Завод – 1ГЧЗ) zu legen. Einundzwanzig Dueber-Hampden Mitarbeiter von Uhrmachern über Graveure bis hin zu anderen Technikern gingen mit auf die lange Reise und verpflichteten sich vertraglich ein Jahr, ihre Erfahrungen und die Kunst des Uhrmachens an die neuen russischen Arbeiter weiterzugeben. Dies war ein Teil des Sowjetischen Fünf-Jahres-Plan, der zwischen 1928 und 1932 die militärische und zivile Industrie ankurbeln sollte. Dem zugrunde lag der Beschluss über die Bildung der Uhrenindustrie, der am 20. Dezember 1927 von der sowjetischen Regierung erlassen wurde. Das erklärte Ziel war, pro Jahr 1,5 Millionen Wanduhren, 400.000 Wecker und 45.000 elektrische Zeitmesser herzustellen. Später mit der Verordnung des Arbeits- und Verteidigungsrates „Über die Organisation der Uhrenproduktion in UdSSR“ wurde damit der Grundstein für die sowjetische Uhrenherstellung gelegt.
Die ersten Werke dieser Zeit trugen interessanterweise immer noch den Stempel von Deuber-Hampden und sind einzigartige Sammlerstücke.
Als die Deutschen 1941 auf Moskau vorrückten wurde die Fabrik in aller Eile nach Zlatoust (Russisch: Златоу́ст) verbracht. Als die Deutschen 1943 den Rückzug antraten wurde die Fabrik in Teilen wieder zurück nach Moskau verlegt und wurde umbenannt in „Erste russische Uhrenfabrik“ (Russisch: Первый Московский Часовой Завод – 1МЧЗ).
Ein Teil der Maschinerie verblieb allerdings in Zlatoust und bildete den Grundstock für die Produktion der bis heute existierenden Zlatoust Uhrenfabrik (Agat).
Quellen:
Horologische Bibliotek: eBooks 0002
National Association of Watch&Clock Collectors Inc.: Pocket Watch Gallery
Renaissance Watch Repair: Hampden Watch Company
Wikipedia: Poljot
Diese spannende Geschichte ist noch nicht ganz vollständig. Wir arbeiten noch daran. Bitte verzeihen sie kleinere Fehler da man manches erst noch herausfinden muss.
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