Poljot 212* – die erste russische Armbanduhr in England
W.G. Pike, FBHI, prüft eine Poljot 212
Zweifellos ist die Poljot 212 die interessanteste Armbanduhr, von er ich je zu berichten hatte. Die Leser werden sich nicht nur für die mechanischen Eigenschaften dieser Uhr interessieren, sondern auch für ihr Herkunftsland. Der im .Horological Journal“ veröffentlichte Bericht über den Besuch einer britischen Delegation in russischen Uhrenbetrieben zeigt ganz deutlich das riesige Potential der dortigen Uhrenindustrie, das in wenigen Jahren geschaffen worden war. Es war klar, daß Rußland innerhalb weniger Jahre Armbanduhren ausführen würde und jetzt sind sie schon bei uns erhältlich.
Dieselbe aber gleichzeitig eine andere Uhr
Bei der ersten Betrachtung findet man sie hell und rein und im Grunde genommen, sieht sie fast wie jede andere auf dem Kontinent hergestellte Uhr aus. Bei näherer Betrachtung findet man aber doch Unterschiede zu diesen Modellen. Die Firma Senior Export and Import Ltd., London, führt diese Uhr ein und beschreibt sie folgendermaßen:
„Herrenuhr mit rundem Stahlgehäuse, Getriebe mit 17 Edelsteinen, wasserdicht und stoßgesichert, Diameter des Uhrwerks 26 mm, polierte Chromstäbchen mit leuchtenden Spitzen, leuchtende Zeiger, zentraler Sekundenzeiger mit leuchxtender Spitze, Stoppeinrichtung für Sekundenzeiger um Nullstellung zu erleichtern, verpackt in einem Kästchen.“
In dieser Zeit der sehr flachen Armbanduhren mit automatischem Aufzug, sieht die mit 11,25 mm wesentlich dickere Poljot (russisch „Flug“) etwas altmodisch aus. Das stählerne Gehäuse besteht aus drei Teilen: gut polierte Vorderseite, hochgewölbte Hinterseite und Sperring. Der Sperring besteht nur aus einem Faden und sechs drehbaren Schlitzen, er scheint aber robust genug zu sein. Mit einem Schlüssel in Form eines Stiftes, kann man den Sperring herausnehmen, ohne das Gehäuse zu verletzen.
Um die beiden Seiten der Poljot 212 abzudichten wird eine flache Plastikscheibe wie folgt verwendet: Das Zifferblatt ist etwas kleiner als die Öffnung in der Deckglasausdrehung, man kann sogar die rauhe Kante des Zifferblatts durch das Glas zu sehen. Auf einen Reduktionsring mit größerem Diameter als das Zifferblatt, der an der Vorderseite des Gehäuses eingepaßt ist, wird die Plastikscheibe aufgelegt, dahinter kommt dann noch die Gehäuserückseite. Die Gehäuserückseite ist mit einem Ansatz versehen, der verhindert daß die Plastikscheibe verletzt wird oder sich der Ring mitdreht.
Die Schnalle
Das graue Armband ist kaum gepolstert und paßt so gut in die Ansätze des Gehäuses, daß man die Armbandstege kaum wahrnehmen kann. Eine vermutlich wasserdichte Unterlage ist auf der Armbandrückseite angebracht. Etwas eigenartig ist die Schnalle – eine neue Art des alten Prinzips der Doppelschnalle. Eine federbelastete Querstange (cross-bar) ist etwas exzentrisch befestigt, was Vorteile hat, wenn man die Uhr in bestimmten Positionen am Handgelenk anlegt. Der Steckstift ist, statt wie üblich, umgedreht aus einem Streifen gestanzt. Dadurch ist er auch in seitlicher Richtung sehr beweglich und findet aber trotzdem die rechteckigen Löcher im Leder.
* Anm. der Red.: Bis zum Jahre 1960 wurden die Uhren unter dem Namen SPORTIVNIJE hergestellt.
Mit einem Werk der POUOT 212 QH-10M, aber unter der Marke STURMANSKIE, ist der erste Kosmonaut Juri Gagarin 1961 im All gewesen.
Chronographen Kal. 3133 (Nr.181-183 Kai. 31659), 23 Steine, HA, Stoßsicherung, Flachspirale, monometallische Unruh, Datumsanzeige, Stoppfunktion mit 3O-min. Zähler.
181 Modell „Sturmanskie“ (Steuermannsuhr). KaI. 31659 (offizielles russisches Luftwaffenwerk, das durch die herausziehbare Krone gestoppt werden kann), verchrom. Gehäuse, versehr. ESB mit kyrillischer Prägung „STURMANSKIE“ und Fliegerabzeichen. Blaues ZbL, statt Zahlen etwas erhabene leuchtende Balken, über der Datumsanzeige ein sowjetisches Fliegerabzeichen. Leuchtende Zeiger. Herg. 1996.
182 wie Nr. 181, jedoch mit weißem Zbl. (auch mit schwarzem ZbL erhältlich). Beide Modelle haben unter der Datumsanzeige die kleine kyrillische Aufschrift „MADE IN UdSSR“. Diese ist jedoch nicht richtig, da die Uhren erst 1996 in Rußland hergestellt wurden und der Hinweis auf die UdSSR nur der Verkaufsförderung dienen sollte.
183 Wie Nr. 181, jedoch mit dem grauem ZbJ. aus der alten Uhrenproduktion, das Gehäuse ist verchromt – nicht wie früher aus Edelstahl (s. Buch 1. Levenberg .Russ, Armbanduhren … “ Band 1, Callwey Verlag, die Uhr Nr. 20). Herg. 1996.
184 Modell „Sturmanskie“. Verchrom. Gehäuse mit gedr. ESB. ZbL wie 181 jedoch in schwarz, unter der Datumsanzeige die kyrillische Aufschrift „MADE IN UdSSR“ (auch zum Verkaufszweck wie bei 8.2). Auf dem Boden die korrekte Prägung „MADE IN RUSSIA“. Herg.1996
185 Wie 184,jedoch mit weißem ZbL Herg.1996. 186 Modell „MIG 29″(hoch leistungsfähiges Kampfflugzeug, ein Kind des Kalten Krieges wurde in den 70er Jahren entwickelt und gebaut. Das dieses Flugzeug später einmal für die deutsche Luftwaffe fliegen sollte, war in den 70ern noch völlig undenkbar.) Verchrom. Gehäuse mit gedr. ESB, geriffelte feste Lünette, Tachymeterskala, oxydierte Zeiger. Herg. 1996.
187 Modell „MIG 29“. Verchrom. Gehäuse, versehr. ESB mit den Prägungen „WEDOMY“, dem Fliegerzeichen und der Uhrennummer. Gehäuseseitenprägung in kyrillisch „WEDOMY“, mattierte Lünette mit kyrillischen Prägungen „MILIT ÄRLUFTSTREITKRÄFfE“ , „CHRONOGRAPH“, Zifferblatt mit Tachymeterskala, vergold. Zeiger. Herg. 1996.
188 Modell „MIG 29“. Verchrom. Gehäuse, versehr. ESB mit den Prägungen „WEDOMY“, dem Fliegerzeichen und der Uhrennummer, Gehäuseseitenprägung in kyrillisch „WEDOMY“, mattierte Lünette mit kyrillischen Prägungen „MILITÄRLUFTKRÄFTE „, „CHRONOGRAPH“,
Zifferblatt mit Tachymeterskala, Stahlzeiger mit schwarze Auflage. Herg. 1996.
189 Modell „MIG 29“. Verchrom. Gehäuse, gedr. ESB mit den Prägungen „WEDOMY“, dem Fliegerzeichen und der Uhrennummer. Geriffelte feste Lünette, leuchtende Zeiger. Herg. 1996.
190 Modell „Komandirskie-Panzertruppen“. Verchrom. Messinggehäuse, versehr. ESB mit einer Prägung des Moskauer Basiliuskirchenturms und der kyrillischen Aufschrift „WASSERDICHT, WOSTOK, MADE IN USSR“ (trotz dieser Prägungen sind diese Uhren nicht in der ehern. UdSSR sondern in Rußland hergestellt worden), auch unter dem Datumsfenster die kyrillische Aufschrift „MADE IN UdSSR“, drehbare gerasterte Lünette, Leuchtzeiger und -punkte. Herg. 1996.
191 Modell „Komandirskie-Fallschirmspringer“. Verchrom. Messinggehäuse, versehr. ESB mit einer Prägung des Moskauer Basiliuskirchenturms und der kyrillischen Aufschrift „WASSERDICHT, WOSTOK, MADE IN USSR“ (trotz dieser Prägungen sind diese Uhren nicht in der ehern. UdSSR sondern in Rußland hergestellt worden), auch unter dem Datumsfenster die kyrillische Aufschrift „MADE IN UdSSR“, drehbare gerasterte Lünette, Leuchtzeiger und -punkten. Herg. 1996.
192 Modell „Komandirskie-U-Boottruppen“. Verchrom. Messinggehäuse, versehr. ESB mit einer Prägung des Moskauer Basiliuskirchenturms und der kyrillischen Aufschrift „WASSERDICHT, WOSTOK, MADE IN USSR“(trotz dieser Prägungen sind diese Uhren nicht in der ebern. UdSSR sondern in Rußland hergestellt worden), auch unter dem Datumsfenster die kyrillische Aufschrift „MADE IN UdSSR“, drehbare gerasterte Lünette, Leuchtzeiger und -punkten, Herg. 1996.
Chronographs calibre 3133 (181 … 183 calibre 31659), 23 jew., hw; shock resist, jlat balance spring, monometallic balance, date indication, stop-function with 30-min.-counter.
181 Mod. „Sturmanskie“ (mate’s watch). Prod 96.
182 •.• 183 As 181. Prod.1996.
184 Mod. „Sturmanskie“. Prod.1996. 185 As 184. Prod 1996.
186 Mod. „MIG 29 „. Prod. 1996.
187 … 189 Mod. „MIG 29“. Prod.1996.
190 Mod. „Komandirskie-tank-units „. Prod. 1996. 191 Mod. „Komandirskie-porachutists“. Prod 1996.
192 M od. „Komandirskie-submarine-units „. Prod 1996.
Dies ist ein kleiner Auszug aus dem Sammlerkatalog Nr. 8.
Er ist immer noch zu einem fairen Preis bei mir erhältlich.
hallo meine lieben,
ich habe hier eine "wohl" alte russische golden Herrenarmbanduhr Uhr in einer Tissot schachtel zu der ich leider keine informationen gefunden habe …kann mir da jemand weiterhelfen ?
Ja, gerne. Entschuldigen sie die späte Antwort. Senden sie ein Bild an juri@poljotuhren.de – Ich hoffe ich kann weiterhelfen dann. Gruss
Werter Herr Juri,
ich besitze aus ,ur'alten meinen Kontakten nach Rußland, meine Jagdforschungsreisen in die Taiga eine schöne Poljot-Armbanduhr, soll aus schweizer Valjoux -Produktion der Teile noch entstammen; Innenleben russ, Beschriftung, Gehäuserand CHRONOMETER – ist Handaufzug, 23 Steine, keine (strahlende) Leuchtbezifferung,hurra, auch kein Berillium
Ist diese alte Poljot im russ. Astronautenleben wahrhaft eingesetzt worden, wann, wie, wer als Astronaut (Gagagrin?) ??
Ich möchte diese Uhr ansonsten mit einem in meinem Familienbesitz befindlichen großen echten Meteoriten und diese Uhr gerne der ,Welt`in einer Weltraumausstellung eines populären Staatl. Museums zur Verfügung und Reklame ja zwischen West- und Osteuropa alledem…
Auf Wiedersehen und Bitte um höfliche Fachantwort, welche ich mit Ihrer Zustimmung klar gerne mitveröffentliche……….
Ihr F. Neuhaus
Hi Juri,
I have owned your book on Russian watches for a few years now and for one thing I am confused. All websites refer to Yuri Gagarin’s watch on flight Vostock 1 as the old Sturmanski watch with the bomber symbol on the dial. In your book you have a page about Space Watches sold by Sotheby’s in New York in 1993 and you show a RODINA automatic as being worn by Yuri on this historic flight. This watch realised $25,800 so there must have been some provenance. Can you advise me on just what watch was worn by him on Vostock 1?